Die Unterstützung der individuellen Entwicklung von Kindern und die Vereinfachung des elterlichen Alltags gehören seit 1976 zu den zentralen Anliegen von MAM. In Kooperation mit Wissenschaftler:innen, Ärzt:innen und Designer:innen werden Schnuller, Babyflaschen, Stillprodukte, Mundpflege und weitere Artikel, die funktional wie optisch überzeugen, hergestellt. Um dies auch weiterhin in höchster Qualität tun zu können, war es an der Zeit sich räumlich weiterzuentwickeln. Ein neues Innovationszentrum, das den menschlich-kulturellen, räumlichen und technischen Anforderungen einer modernen Produktentwicklung entspricht, war das Ziel.
Um das perfekte Gebäude zu bekommen, führten wir für MAM einen zweistufigen, geladenen Generalplaner:innen (GP)-Wettbewerb durch. Ziel war ein Entwurf, der ein architektonisches Statement darstellt, die Werte der Marke MAM sympathisch und unaufdringlich zum Ausdruck bringt und bestehende wie potenzielle Mitarbeiter:innen begeistert. Die Basis dafür lieferten wir mit einem Nutzerbedarfsprogramm, das die spezifischen Anforderungen von MAM an das Gebäude für die teilnehmenden Architekt:innen übersetzt.
Hohe Ansprüche an thermische sowie akustische Qualität und Beständigkeit waren dabei ebenso wichtig wie der Wunsch nach Herstellung eines zukunfts- und ausbaufähigen Arbeitsumfelds für bis zu 180 Mitarbeiter:innen.
Auch im Wettbewerb selber war das Feedback der MAM-Kolleg:innen gefragt. Zur Vorprüfung der acht eingereichten Beiträge waren alle Mitarbeiter:innen des betroffenen Standorts eingeladen, die Entwürfe aus ihrer Sicht zu prüfen. Evaluiert wurden das Raumkonzept bzw. die Arbeitsplatzstruktur und das Design der Außenansicht. Die Ergebnisse gingen an die Jury.
"Babies sind rund und nicht eckig." Das war wohl einer der entscheidenden Sätze von MAM Gründer und Geschäftsführer Peter Röhrig im Rahmen des Architekturwettbewerbs, den Innocad Architektur für sich entscheiden konnte. MAM ist seit vielen Jahren eine stetig wachsende Organisation - eine Organisation, die Raum zur Entfaltung und Weiterentwicklung benötigt. Der Bereich Forschung & Entwicklung sichert dem Unternehmen die Innovationskraft und hat daher eine hohe Priorität.
Die Form des neuen Innovationszentrums ist eine runde, organische - sie ist dementsprechend ein starker Ausdruck der Unternehmensidentität. Momentan besteht das Health & Innovation Center aus drei runden, ineinanderfließenden Gebäudekörpern. In der Endausbaustufe sind fünf Teile angedacht.
Nach der Entscheidung im Wettbewerb ging es für MAM und uns an die Planungs- und Ausführungsvorbereitung. In einem Auswahlverfahren für eine:n Generalunternehmer:in (GU) wurden insgesamt 17 Unternehmen eingeladen. Die Basis für die konstruktive Ausschreibung bildete ein von uns erstelltes Nutzer:innen-Bedarfsprogramm inklusive Organisations-, Möblierungs- und Belegungsplanung. Die Firma Porr überzeugte schließlich mit ihrer Herangehensweise und fand auch kulturell die beste Passung zum Kunden und zum Projektteam.
Ab März 2020 - pünktlich zum Start der Lockdowns aufgrund der Corona-Pandemie - startete die Ausführungsphase. Die Timeline: Im November 2021 sollten die Mitarbeiter:innen der Forschungs- und Entwicklungsabteilung einziehen. Unser Job war nun in erster Linie das krisenfeste Projektmanagement und die Projektsteuerung auf der Baustelle. Außerdem waren wir für die stetige Detaillierung der Organisations-, Bedarfs-, Belegungs- und Möblierungsplanung verantwortlich und betreuten das Verfahren rund um die Beschaffung der Raumausstattung und Einrichtung. Auch das funktionale Controlling und die Qualitätssicherung lag in unseren Händen.
Treu dem Motto "Mensch im Mittelpunkt" spielten die MAM Mitarbeiter:innen auch im Bauprozess weiterhin eine Rolle. Gemeinsam mit den zukünftigen Nutzer:innen besichtigten wir die Baustelle zwei Mal und sorgten in Gesprächen für die Akzeptanzsicherung.
Für ein Unternehmen, das sich Nachhaltigkeit nicht bloß auf die Fahnen geschrieben, sondern auch alle Geschäftsbereiche danach ausgerichtet hat, war der ökologische Gebäudebetrieb ein Muss-Kriterium. Das Haus wird ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben. Zentral sind dabei die Geothermieanlage für Heizung und Kühlung sowie der Einsatz von Ökostrom aus Österreich. Eine hochkomplexe Haustechnikanlage, für die man sich im Planungs- und Bauprozess besonders viel Zeit genommen hat, steuert die Gebäudeservices.