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Verbund* Töging am Inn | Deutschland
Kompetenzzentrum statt Kraftwerk: So belebt ein historisches Gebäude die moderne Arbeitswelt

In einer Ära, in der die Nutzung von Bestandsgebäuden aus ökologischen Gründen wichtiger und dringender wird und agile Arbeitskonzepte mehr und mehr zum Standard werden, zeigt das Beispiel des Krafthauses in Töging eindrucksvoll: Historische Gebäude können den Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht werden. Die VERBUND Innkraftwerke GmbH verbindet hier Tradition mit Innovation und schafft einen Ort, an dem "Neues Arbeiten" in altbewährten Mauern Wirklichkeit wird. Wir begleiten das Projekt seit Beginn an.

Zeitraum

2022-2028

Fläche

10.000 m²

Mitarbeiter:innen

150

Vom Erzeugungsort zum Zentrum moderner Arbeitswelten

Fast 100 Jahre diente das denkmalgeschützte Krafthaus des Inn-Kraftwerks der Stromproduktion. Mit der Inbetriebnahme eines neuen Kraftwerks im Jahr 2022 steht das historische Gebäude vor einem radikalen Wandel: Es wird künftig als Kompetenzzentrum Wasserkraft Bayern genutzt und bietet rund 150 Expert:innen aus der Verwaltung und Betrieb attraktiven und identitätsstiftenden Büroraum.

Christoph Müller-Thiede, Projektleiter und Geschäftsführer, M.O.O.CON

Dieses Projekt beweist, dass innovative Arbeitswelten nicht zwangsläufig in Neubauten entstehen müssen. Im Gegenteil – das traditionsreiche Umfeld stiftet sogar noch eine Extraportion Identifikation mit dem Unternehmen!

UMBAU GESTARTET

Zukunftsweisende Arbeitsräume werden Realität

Um den Spagat zwischen Erhalt historischer Bausubstanz und moderner Nutzbarkeit zu meistern, wurden zuerst wichtige Vorarbeiten eingeleitet. Dazu gehörten unter anderem:

  • Die Trockenlegung und dauerhafte Verschließung der alten Saugrohre.
  • Der Abriss nicht mehr benötigter Nebengebäude.

Im April 2025 hat der eigentliche Umbau begonnen – die Pläne des zuvor in einem Architekturwettbewerb entschiedenen Siegerprojekts von Florian Nagler Architekten werden in den nächsten drei Jahren realisiert. Nach der kompletten Revitalisierung des historischen Gebäudebestandes stehen lichtdurchflutete Büroflächen für die Verwaltungsabteilungen und die Werksgruppenleitung, Archive sowie Werkstätten mit dazugehörigen Lagern, Sozialräume sowie spezielle Technikräume für den Betrieb des Gebäudes sowie zur Steuerung der Kraftwerke am bayerischen Inn zur Verfügung. Anfang 2028 werden die Mitarbeiter:innen das "Kompetenzzentrum VERBUND Wasserkraft Bayern" beziehen.

Sauberer Strom aus Wasserkraft der Inn- und Grenzkraftwerke liefern einen wertvollen Beitrag zur heimischen Energieversorgung hier in Bayern. Mit dem in den kommenden Jahren entstehenden Kompetenzzentrum der VERBUND Wasserkraft in Bayern können wir diese Technologie kontinuierlich weiterentwickeln. Dabei haben wir das Prinzip durchbrochen, dass Altes oftmals weichen muss, damit Neues entstehen kann. Mit dem hier gewählten innovativen Ansatz verbinden wir Historik mit Moderne und sind damit Treiber für Veränderungen und Motor für Innovationen: an den hochkomplexen Turbinen genauso wie etwa am vornehmlich klassischen Büroarbeitsplatz.

Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer der VERBUND Innkraftwerke GmbH

Partizipative Einbindung der Nutzer:innen von Beginn an

Ein entscheidender Erfolgsfaktor des Projekts ist die frühzeitige und aktive Einbindung der Nutzer:innen. Ihre Bedürfnisse und Anforderungen werden aktiv in die Gestaltung der neuen Arbeitsumgebung eingebracht, um eine hohe Akzeptanz und optimale Arbeitsbedingungen zu gewährleisten.

Ein herausragendes Beispiel für diese nutzerzentrierte Planung ist das innovative Quelllüftungssystem, das durch das gemeinsam entwickelte offene Bürokonzept ermöglicht wurde. Die beeindruckenden Dimensionen des Krafthauses – 180 Meter lang und 20 Meter breit – bieten ein enormes Luftvolumen, das ideale Voraussetzungen für eine natürliche Luftzirkulation schafft. Inspiriert von der thermischen Dynamik in Kirchenschiffen sorgt das System für eine sanfte, zugfreie Frischluftversorgung, die das Raumklima verbessert und gleichzeitig den Energieverbrauch minimiert. 

Wir werden für die erfolgreiche Transformation und Dekarbonisierung unseres Energiesystems nicht nur jede Kilowattstunde erneuerbare Erzeugung benötigen, sondern auch daran gemessen werden, wie nachhaltig wir insgesamt mit unseren Ressourcen umgehen. Das Nachhaltigkeitskonzept und die Nutzungsmöglichkeiten der flexiblen Arbeitswelten des jetzt in Umsetzung befindlichen Architekturentwurfs haben uns daher besonders überzeugt.

Michael Amerer, Geschäftsführer der VERBUND Innkraftwerke GmbH

Nachhaltigkeit als Fundament moderner Arbeitskultur

Ein zentrales Element des Projekts ist das umfassende Nachhaltigkeitskonzept. Durch die Wiederverwendung des bestehenden Bauwerks werden im Vergleich zu einem Neubau etwa 4,5 t CO₂-Äquivalent pro Quadratmeter eingespart. Zudem setzt das Konzept auf innovative Technologien, die sowohl der Umwelt als auch dem modernen Arbeitsplatz zugutekommen:

  • Denkmalgerechte energetische Sanierung, einschließlich Dach, Fassade und Fenster.
  • Nutzung der Abwärme des benachbarten, neuen Kraftwerks über eine Wärmeauskopplung.
  • Einsatz einer natürlichen Quelllüftung statt herkömmlicher Lüftungssysteme.
  • Eine Tragstruktur, die vollständig aus Holz gefertigt ist.

Diese Nachhaltigkeitsmaßnahmen unterstreichen, dass neue Arbeitsweisen nicht nur den Menschen, sondern auch unserer Umwelt zugutekommt – ein Zusammenspiel, das sowohl ökologisch als auch ökonomisch zukunftsweisend ist.

Fazit

Die Revitalisierung des Krafthauses in Töging ist weit mehr als eine bauliche Umgestaltung. Sie steht als Symbol dafür, dass moderne Arbeitswelten und traditionelle Bausubstanz sich ideal ergänzen können. VERBUND Innkraftwerke GmbH zeigt, wie New Work auch in historischen Gebäuden gelingen kann – durch die harmonische Verbindung von Tradition, Nachhaltigkeit und innovativer Arbeitskultur. Dieses Projekt inspiriert und beweist, dass die Zukunft des Arbeitens in einem kreativen Dialog zwischen Vergangenheit und Moderne liegt.

Projektteam

Haben Sie noch Fragen, dann kontaktieren Sie uns am besten gleich!

Sarah Seitz

Christoph Müller-Thiede

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