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19.11.2019

Wie viel Branding braucht ein Arbeitsraum?

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In Zeiten zunehmender Flexibilität stellt die physische Arbeitsumgebung ein wirksames Identifikationsangebot für Unternehmen und MitarbeiterInnen dar. Eine identitätsstiftende Umgebung kann zum erfolgreichen Employer Branding beitragen. Doch wie viel Branding verträgt ein Arbeitsraum?

Der Raum ist ein wirkungsvolles Instrument des Employer Brandings

Das Image eines Unternehmens ist maßgeblich für die angestrebte Attraktivität als ArbeitgeberIn. Es ist das Ergebnis von Versprechen, Auftritt und Haltung. ArbeitgeberInnen bekennen Farbe, positionieren sich und werden als Marke greifbar. Hier spielt auch die Qualität der Arbeitsumgebung eine wesentliche Rolle.

Trotz – oder auch gerade wegen – der zunehmenden zeitlichen und räumlichen Unabhängigkeit der Büroarbeit rückt die Arbeitsumgebung in den Fokus der Aufmerksamkeit strategischer Überlegungen.

Irgendwo zwischen den bunten Arbeitswelten der Internetfirmen und der alten mausgrauen Standardbürowelt gilt es sich als ArbeitgeberIn einzureihen. Hier tut sich augenscheinlich ein besonders wirkungsvolles Handlungsfeld des Employer Brandings auf. Wer möchte nicht stolz von seinem attraktiven Arbeitsplatz erzählen? Schließlich verbringen wir mehr Zeit mit Arbeit als mit Freunden. Dennoch – die Schlussfolgerung, es reiche aus, eine trendige, bunte und konsequent gebrandete Arbeitsumgebung herzustellen, ist irreführend. Im Gegenteil: Nicht selten fällt die Umsetzung der Corporate-Design-Guidelines, die auf dem Papier und im Web bestens funktionieren, im Raum seltsam unbefriedigend und oberflächlich, manchmal sogar befremdend aus. Woran liegt das? 

Der identitätsstiftende Empfang bei Amnesty International in Wien. © M.O.O.CON/Walter Oberbramberger

 

Was passt zu meinem Unternehmen?

Die Entwicklung einer Corporate-Design-Strategie nimmt ihren Ausgang bei den definierten Werten und dem daraus abgeleiteten Leitbild. Gleiches gilt für die Employer Brand. Das Arbeiten in einem Bad von bunten Bällen kann unmöglich zu allen Unternehmen passen und die gut gemeinte Rutsche als schnelle Verbindung zwischen den Geschossen verändert nicht die Dynamik im Unternehmen.

Alexandra Wattie, M.O.O.CON Senior Consultant

Es ist ratsam mithilfe von ungewöhnlichen, kreativen Ideen für den Transfer der Unternehmenswerte in eine dreidimensionale Arbeitsumgebung zu sorgen. Wir unterstützen Unternehmen dabei regelmäßig.

Die Potenziale des Arbeitsraums nutzen

Die Aufgabe bei der Gestaltung einer identitätsstiftenden Arbeitsumgebung ist es, Räume zu schaffen, die lustvolles, erfülltes Arbeiten fördern. Raum wirkt – funktional, symbolisch und emotional – und das nicht nur an der Oberfläche. Dimensionierung, Komposition, Formgebung, Materialien, Farben und Lichtführung können in ein sensationelles oder in ein durchschnittliches Raumerlebnis münden. Das Besondere an begehbarem Raum ist jedenfalls, dass man sich seiner Wirkung unmöglich willentlich entziehen kann. Aus der Sicht von BewerberInnen und KundInnen betrachtet: Raum hinterlässt nicht nur Bilder im Kopf, sondern wird mit Emotionen verknüpft. Augenblicklich nehmen die BetrachterInnen Zeichen der Wertschätzung, oder aber auch Hinweise auf Protzerei wahr. 

Kommunikation und Konzentration werden bei Glaxo Smith Kline gleichermaßen durch den Raum gefördert. © Rupert Steiner

Warum brauchen wir überhaupt noch ein Büro?

Im Zusammenhang mit gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen sehen sich ArbeitgeberInnen mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Arbeiten wird zunehmend unabhängig von Ort und Zeit, die Auseinandersetzung mit flexiblen Arbeitszeitmodellen, Homeoffice und damit in Zusammenhang stehenden Themen ist nahezu zwingend erforderlich. Kaum ein Unternehmen kann es sich leisten, die veränderten Erwartungshaltungen der Arbeitsuchenden zu ignorieren. 

Warum jedoch sollten MitarbeiterInnen den Weg ins Büro noch zurücklegen, wenn sie doch zuhause oder im Café nebenan Bedingungen vorfinden, die ihnen eher zusagen? Das Büro konkurriert mit vielen möglichen Arbeitsorten. Daher sollte es zu einem Ort werden, an dem Menschen sein möchten, weil sie dort ideale Arbeitsbedingungen und eine kulturelle Heimat vorfinden.

Das Büro signalisiert im Idealfall, dass die MitarbeiterInnen hier zuhause sind. Ist das gegeben, steigt der Zufriedenheitsgrad. Motivation wird befeuert, indem MitarbeiterInnen spüren, dass sie Teil eines großen Ganzen sind.

Alexandra Wattie, M.O.O.CON Senior Consultant

Die wichtigste Aufgabe von Employer Branding im Hinblick auf die räumliche Umgebung ist es, ein Identifikationsangebot zu leisten und emotionale Bindung zu ermöglichen.

Die M.O.O.CON home.base in Wien – unser Heimathafen:

Wirksamkeit durch Glaubwürdigkeit

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Arbeitsumgebung – gerade in Zeiten zunehmender Flexibilität – ein äußerst wirksames Identifikationsangebot für die besten Köpfe darstellen kann. Jede Investition in den Arbeitsraum wird von innen und außen als deutliches Signal eines Unternehmens als ArbeitgeberIn rezipiert.

Die konsequente und ehrliche Ableitung von der gelebten Unternehmenskultur verspricht Glaubwürdigkeit und Authentizität. Das Ergebnis ist eine identitätsstiftende Arbeitsumgebung, die ihr volles Potenzial im Sinne des Employer Brandings entfalten kann. 

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