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Das Organisationsmodell als funktionales Big Picture für die Arbeitswelt

Wir befinden uns hier im Thema Nummer 4 der Organisationsplanung: das Organisationsmodell. Nachdem wir in diesem Themendossier bereits die Bedeutung von Vision & Mission sowie Werten & Normen und Unternehmenszielen in Bezug auf neue Arbeitswelten beschrieben haben, widmen wir uns nun der Frage: Wie funktioniert ein Unternehmen und welchen Impact hat das Organisationsmodell auf die Infrastruktur?

Das Unternehmen: Ein funktionierender Organismus

Ein Unternehmen lebt. WIE es das tut muss man erst verstehen, um sich dem revolutionären Schritt in Richtung neue Arbeitswelten zu nähern.

Daher fragen wir uns: Wie funktioniert das Geschäftsmodell? Welchen Ausschnitt der gesamten Wertschöpfungskette leistet das Unternehmen? Wie ist diese Wertkette organisiert? Und wie erreicht das Unternehmen seinen Wettbewerbsvorteil?

Der Fokus liegt auf:

  • Strukturen und Prozesse,

  • Aufbau- und Ablauforganisation,

  • deren Funktionsgruppen,

  • ihre Vernetzungen und Beziehungen oder gegenseitigen Beeinflussungen.

Dieses organisatorische Verständnis ist wesentlich, um die infrastrukturrelevanten Informationen zu dokumentieren. Mit dem entstehenden Organisationsmodell zeichnen wir ein abgestimmtes Zukunftsbild des Unternehmens, aus dem dann später in der Bedarfsplanung Infrastrukturszenarien abgeleitet werden können.

Erstens

Die Prozesswelt abbilden

Es heißt die aktuelle und zukünftige Prozessarchitektur von Organisationen kennenzulernen – ihre Kundenprozesse und ihre Leistungserstellungs- und Innovationsprozesse. Erst dann kann der Wertschöpfungsbeitrag einer neuen Arbeitswelt diskutiert werden.

Zweitens

Die Strukturen kennenlernen

Wir fragen uns: Mit welcher Differenzierung schafft das Unternehmen Effizienzvorteile? Wie sind Arbeitsteilung, Spezialisierung und Standardisierung organisiert? Wie werden die Teilleistungen koordiniert und effektiv wieder zu einem Ganzen zusammengeführt? Die Ablauforganisation ist hier eher außen vor – sie spielt später in der Bedarfsplanung eine größere Rolle.

Es geht darum die Aufbauorganisation zu verstehen und festzuhalten, nach welchen Kriterien Aufgaben und Aktivitäten des Unternehmens gebündelt und geführt werden. 

Erfolgt beispielsweise die Gliederung nach Funktionen (wie: Marketing, Produktion,...) oder herrscht eine markt- oder produktbezogene Geschäftsfeldsegmentierung vor? Wir fragen nach den Vernetzungen und Beziehungen intern und extern.

Drittens

Funktionsgruppen bilden

Das Verstehen der Strukturen vertiefen wir durch die Suche nach weiteren organisatorischen Mustern. Wir bilden relevante Funktionsgruppen unter Betrachtung von Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen. So lernen wir auch die Führungs- und Teamstrukturen des Unternehmens kennen. 

Weitere Perspektiven und Themen sind Anspruchsgruppen, Ressourcen und Umfeldfaktoren. Die Erkenntnisse aus dieser Diskussion werden immer im weiteren Arbeits- und Entscheidungsprozess unserer Organisationsplanung genutzt und für die Bedarfsplanung dokumentiert.

Ein vereinbartes Big Picture ist entscheidend für Infrastrukturaufgaben

 © M.O.O.CON

Das Big Picture wird tatsächlich als Grafik dokumentiert (oben eine stark vereinfachte und anonymisierte Darstellung von Beziehungen und Vernetzung im Organisationsmodell). Analog dazu braucht es jedoch auch eine tabellarische Form, die die harten Fakten dokumentiert. Denn es ist nicht ausreichend zu wissen wer die LeistungsträgerInnen sind und wie sie sich strukturieren. Die Information, wie viele heute und in Zukunft in den Prozessen des Unternehmens leisten und sie verantworten, ist auch wichtig.

Die daraus abgeleitete, abgestimmte Entwicklungsperspektive ist die Grundlage für Infrastrukturprojekte. Widmen wir uns im nächsten Beitrag dem Arbeitskonzept.

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