Am 9. September gibt es die nächste Möglichkeit, in den von der IG Lebenszyklus Bau initiierten und vom AIT Austrian Institute of Technology, der Internationalen Bauausstellung IBA, der Wien 3420 sowie der Wirtschaftsagentur Wien gemeinsam umgesetzten DBS-Club mit einzusteigen. Weitere Informationen unter www.dbs-club.at. „Die Stadt Wien hat mit der neuen Digitalen Baueinreichung kürzlich ein zukunftsweisendes Verfahren präsentiert, das einen großen Schritt in Richtung weiterer Optimierung und Modernisierung der Verwaltung darstellt. Ab sofort können unter mein.wien.gv.at Bauansuchen online eingebracht werden. Dieser neue Service erspart den Einreichenden wie auch der Stadt Zeit, Geld und Aufwand. Durch die Digitalisierung ergeben sich viele neue Möglichkeiten in der Bau- und Immobilienbranche. Der DBS-Club trägt dazu bei, diese zu fördern. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Wien,“ so Peter Hanke, Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales und Schirmherr des DBS-Clubs.
Bestehende, traditionelle Geschäftsmodelle, Produkte, Technologien oder Dienstleistungen werden wie in anderen Wirtschaftszweigen so auch in der Bau- und Immobilienbranche von – teils branchenfremden – Innovationen abgelöst und sogar vollständig verdrängt.
"Vernetzte Lösungen brauche es aber, so Karl Friedl, geschäftsführender Gesellschafter M.O.O.CON, und Sprecher des 2012 gegründeten Vereins IG Lebenszyklus Bau, der mittlerweile rund 80 Unternehmen der Bau- und Immobilienbranche umfasst. Denn nur so könne der Nutzen digitaler Technologien über den gesamten Gebäudelebenszyklus ausgeschöpft werden. Und genau das ist im DBS-Club möglich: Bereichs- und unternehmensübergreifend arbeiten Unternehmen verschiedenster Größenordnungen an technologieorientierten und innovativen Geschäftsprozessen, Verfahren und Produkten für die innovative Planung, Errichtung, den Betrieb und die Finanzierung von Gebäuden und deren Umfeld.
Bei den aktuell im Club bearbeiteten Challenges dreht sich alles um den verstärkten Output der durch Building Information Modeling (BIM) generierten Daten. So stellen sich Delta und 6B47 gemeinsam mit Start-Ups und Technologieexperten der Frage, wie die in der Planung generierten Daten in Form eines Digital Building Dashboards benutzerfreundlich für Auftraggeber und Planer zugänglich gemacht werden können. Ebenfalls unter Beteiligung führender ExpertInnen beschäftigt sich Siemens mit der Frage, welche Informationen und Daten von einer AIA (Auftraggeber-Informations-Anforderungen) benötigt werden, um künftig zwei möglichst großen Nutzen für den Objektbetreiber im späteren laufenden Betrieb zu schaffen. Dies soll anhand eines Pilot- und Forschungsprojekts auf Use-Case-Ebene eine wichtige Basis für den Digitalen Zwilling schaffen. Dazu Eva Czernohorsky, Wirtschaftsagentur Wien: „BIM ist ein wichtiger Hebel zur Produktivitätssteigerung in der Bau- und Immobilienwirtschaft. Mit den aktuellen Challenges, die wir im Rahmen des Co-Creation Labs der Wirtschaftsagentur Wien für den DBS-Club betreuen, soll für alle am Gebäudelebenszyklus beteiligten Bereiche noch mehr aus den durch BIM generierten Daten herausgeholt werden.“
Mit dem Smart Building Demonstration Lab (SBD-Lab) entsteht eine einzigartige Plattform in aspern Seestadt, in der verschiedene Smart Building Technologien komprimiert an einem Ort getestet und erlebt werden können. Das vom AIT Austrian Institute of Technology federführend konzipierte Lab wurde als Test- und Demonstrationszentrum für die Bedürfnisse von Entwicklern, Bauherren, Investoren, Planern und Betreibern von Gebäuden entwickelt und soll 2020 starten. „Der Mehrwert eines Smart Buildings kann nur durch die gesamtheitliche Betrachtung der smarten Technologien entstehen. Im Gegensatz zu Demonstratoren von Einzellösungen, schaffen wir es im SBD-Lab erstmals mit der Beteiligung mehrerer Anbieter, die Vernetzung und das Zusammenspiel verschiedener Technologien im Gesamtsystem darzustellen,“ zeigt sich Steffen Robbi, Business Manager Center for Energy am AIT Austrian Institute of Technology überzeugt.
Mit der Anbindung an aspern Seestadt haben die im DBS-Club entwickelten Prototypen schließlich die Chance, in einem der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas angewendet zu werden. „Projektentwickler und Errichter in der Seestadt können sich so einem Ort kompakt über digitale Lösungen für unterschiedlichste Bauprojekte informieren“, so Gerhard Schuster, Wien 3420. „Nach automatisierter Produktion und innovativen Energiekonzepten auf Quartiersebene, sind Digital Buildings Solutions der dritte Digitalisierungsschwerpunkt in der Seestadt.“ Mit dem Partner IBA Wien soll der DBS-Club unter anderem dazu beitragen, dass digitale Lösungen auch Eingang in den sozialen Wohnbau finden. Unter dem Motto „Neues soziales Wohnen“ werden bei der Internationalen Bauausstellung (IBA) 2022 in ausgewählten Gebieten der Stadterweiterung sowie der gebauten Stadt neue Modelle und Verfahren im Zusammenhang mit Themen des sozialen Wohnens erprobt, die Wien für die Anforderungen der Zukunft fit machen sollen. Dazu Kurt Hofstetter, IBA Wien: „Die im DBS-Club entwickelten Lösungen können bei der IBA 2022 eingereicht werden und dazu beitragen, den aktuellen Herausforderungen des sozialen Wohnbaus zu begegnen.“