Bei dieser Art von Vorgaben ist es essenziell, dass die bzw. der ArchitektIn von Anfang an mit einem Team aus BauphysikerInnen, HaustechnikerInnen und NachhaltigkeitsexpertInnen an die Aufgabe herangeht. Um die Erwartungshaltung der Wiener Netze bestmöglich zu erfüllen, wurde ein zweistufiger Generalplanungswettbewerb definiert, der nachhaltige Qualitäten besonders ins Zentrum rückte.
Die acht verbliebenen Konzepte der WettbewerbsteilnehmerInnen wurden in der zweiten Stufe genauestens unter die Lupe genommen. Das von M.O.O.CON mit entwickelte Lebenszykluskosten (LZK) Tool machte es möglich, nicht nur Investitions-, sondern auch Folgekosten exakt zu berechnen. M.O.O.CON machte den Gesamtverlauf der Kosten über 30 Jahre für jedes Konzept sichtbar. Nicht nur quantitative Bereiche, sondern auch qualitative Kriterien wie Tageslichtkomfort oder die Möglichkeit von Querlüften sowie die Innovation der Haustechnikkonzepte wurden in der Vorprüfung herausgearbeitet.
Durch die exakten Vorberechnungen im LZK Tool war es der Wettbewerbsjury möglich, nicht nur architektonische und städtebauliche Voraussetzungen, sondern auch ökonomische und ökologische Kriterien zu bewerten. Die Einreichung von Holzbauer und Partner setzte sich schließlich als Sieger durch.
Die im Wettbewerb errechneten Investitionskosten wurden schlussendlich um 3 Prozent unterschritten – bei den Betriebskosten des im August 2016 fertiggestellten Bauwerks zeigte sich ein ähnliches Bild im ersten Nutzungsjahr.
Der Smart Campus veranschaulicht sehr gut wie mit einer Modellberechnung des LZK Tools die Kosten eines Infrastrukturprojekts punktgenau vorhergesagt werden können.