Insgesamt wurden elf Megatrends des Zukunftsinstituts im Team diskutiert. Christoph Müller-Thiede, M.O.O.CON Geschäftsfeldverantwortlicher für Projekte gestalten, fasst die Prognosen folgendermaßen zusammen:
Konnektivität
KundInnen erhalten vollkommen neue Möglichkeiten des Produkterlebnisses. Sie können vereinzelt sogar Teil von Produktinnovationen werden. Vernetzung im digitalen Raum spielt eine wesentliche Rolle in der globalen Teamarbeit und wird einer der Treiber im Wachstum um weltweit Talente finden zu können.
"Konnektivität" wurde in einem FAS research-Umfragetool vom M.O.O.CON Team als Top-Thema unserer KundInnen identifiziert:
Mensch im Mittelpunkt, aber wie überwinden wir das „ICH zuerst“ und kommen zu einem „WIR vor ich“. In diesem Zusammenhang wurde auch der Hirnforscher Gerald Hüther erwähnt. Er sagt: „Wir können nur mit anderen lernen. Die egozentrierte Gesellschaft behindert uns im Lernen. Wir sind zu sehr mit uns verwickelt, müssen uns erst auswickeln damit wir uns entwickeln können. Andere Menschen müssen uns berühren, damit wir auf Neues kommen.“
Spielt zunehmend eine größere Rolle, auch im Arbeitsleben. Dabei geht es um Achtsamkeit, Work-Life-Integration, Befriedigung im Arbeitsalltag, Sinnstiftung. Biophilie und Qualität am Arbeitsplatz brauchen in der digitalen Welt eine noch größere Bedeutung. Natur im Alltag. Früherkennungs-Systeme. Rolle des analogen Raums in einer digitalen Welt gewinnt an Bedeutung. Supported Leadership ist gefragt.
Veränderung unserer Arbeitsweisen, Kommunikation und Kollaboration rückt in den Vordergrund, Dynamisierung der Arbeitsweise, Tätigkeitsorientierung vor Personen. Innovation ist ein Treiber.
Um mit dem vielfältig vorhandenen Wissen umgehen zu können wird sich unsere Kommunikation von einer personenorientierten zu einer themenbasierten Kommunikation wandeln. Das heißt wir kommunizieren über Themen und Rollen und nicht über Personen. Kompetenzen und Wissen stehen jederzeit überall zu Verfügung. Wie viel davon brauchen Organisationen als Stammmannschaft? Wie kann die punktuelle Einbindung geschehen sodass trotzdem wirkungsvolle Teams entstehen?
Zusammenhänge einer globalen Welt werden bewusster. Wir sind vernetzter. Unternehmen arbeiten weltweit in digitalen Räumen in Teams zusammen. Das Bewusstsein für andere kulturelle Einstellungen wird wichtiger. Es geht um das Verstehen von Fremden in Kultur und Sprache. Der regionale Markt ist der Weltmarkt. Dezentral in der Welt verfügbares Wissen und Ressourcen lässt die Welt zu einem regionalen Markt werden.
Neue Mobilitätsformen werden den Trend der De-Urbanisierung verstärken. Büros werden künftig mehr zu einem Treffpunkt für Austausch und Kollaboration, die gewöhnliche Einzelarbeit findet zu Hause oder in Third Places statt.
Bewusstsein der Nachhaltigkeit nimmt stärker zu. Die globale ökologische Krise führt zu einem Umdenken, das hat auch soziokulturelle Auswirkungen. Integration von geflüchteten Menschen am Arbeitsmarkt spielt eine größere Rolle, das Bewusstsein globaler Zusammenhänge wird größer. Momentan liegt das Thema noch in Nachhaltigkeitsberichten begraben. Die Frage ist, was aktuelle Aktionen künftig für Auswirkungen auf Unternehmen haben werden. Cradle-to-cradle, konstruktive Prinzipien, die nachhaltig sind werden bestimmend werden. Rohstoff- und Bodenverknappung werden die Bauindustrie verändern.
Verbindung von Alt und Jung in Organisationen. Generation Gap: Wie sieht die optimale Arbeitswelt für vier Generationen aus? Reverse mentoring, wie nutze ich die Potenziale? Wie verbinden wir zukunftsgerichtetes Wissen der Jungen mit der Erfahrung älterer Menschen? Wie organisiert man so etwas? Stichwörter sind dabei Industrie 4.0 und Disruption, in der teilweise vergangenes Wissen keine Rolle mehr spielt, Erfahrung und systemisches Verständnis aber sehr wohl.
Eine Stadtflucht ist zu erkennen. Menschen wollen wieder ins Grüne. Remote Work und Third Places in der Nähe meines Wohnortes werden zum Standard-Arbeitsplatz. Mobilitätsachsen (Personen, Waren, Daten) gewinnen an Bedeutung. Hier entstehen Third Places. Um die besten Talente auch in Zukunft zu haben, müssen Unternehmen flexibler werden und näher zu den Talenten rücken.
Führungskräfte werden weiblich, das heißt soziale Themen in Unternehmen bekommen ein stärkeres Gewicht. Die Themen Kultur und Machtgefüge werden in Unternehmen neu definiert.