Die Veränderung von Räumen unterbricht die vorhandenen Muster. Fürs erste. Aber: die Kultur ist stärker!
Wann schon haben Sie die Möglichkeit das „Wie wir arbeiten“ völlig neu zu denken? Ein Umzug in ein neues Gebäude, ein Neubau, ein Umbau eröffnet die Möglichkeit, quasi auf einem weißen Blatt neu zu entwerfen, wie Sie in Zukunft arbeiten wollen. Das neue Quartier soll ja zukunftsfähig sein. Oder Sie kopieren das bestehende Raumkonzept einfach in das Neue? Das wäre eine vertane Chance. Denn: Ist bei Ihnen wirklich alles noch so wie es war, als Sie das jetzige Büro bezogen haben?
Es braucht eine tiefere Auseinandersetzung als Arbeitsplätze in einer Fläche anzuordnen, es ist mehr als die Diskussion um Einzelzimmer, Gruppenbüros und Desk Sharing. Es geht um eine Positionierung des Unternehmens für eine zukünftige Arbeitskultur.
Wie stehen Sie zur Flexibilisierung der Arbeit?
Wie verändert sich Führung?
Welche Technologien beeinflussen Ihre Arbeit?
Woraus entsteht Ihre Wertschöpfung?
Wie wichtig ist Kollaboration und Kommunikation, Gesundheit und Ihre Attraktivität als ArbeitgeberIn?
Es seien hier nur einige Dimensionen genannt, die es zu erfassen und zu gestalten gilt.
Die neuen Arbeitsräume müssen diese neue Arbeitskultur in ihrer Gestaltung unterstützen, aber es braucht einen Kulturwandel, einen Wandel in Einstellungen, Glaubenssätzen, Normen und die damit verbundenen Signale, damit die neuen Räume ihre Wirkung auch entfalten können. Das geht nicht von heute auf morgen und ist ein Prozess, der weit über das Umzugsdatum hinausreicht.
Für Verantwortliche in den Departments Human Ressources oder Personalentwicklung ist es nichts Neues:
Damit Sie dieses Potenzial gut heben können, braucht es einen intensiven Prozess der Einbindung und Beteiligung der zukünftigen NutzerInnen. Es gilt einerseits die NutzerInnen in ihren Bedürfnissen gut abzuholen, andererseits – und das ist das Elementare – sie auf die Reise in die neue Arbeitskultur mitzunehmen. Dazu gehört:
das Generieren neuer Bilder vom zukünftigen Arbeiten,
die Würdigung des Bestehenden und
einen (teilweisen) Abschied vom Alten zu unterstützen.
Je mehr die Beteiligten die neue Kultur und die neuen Räume mitgestalten können, desto eher erleben sie die neue Arbeitsumgebung als ihre eigene. Sie identifizieren sich und es ist sichergestellt, dass nicht an den MitarbeiterInnen vorbei geplant wird.
Neue Räume sind ein starkes Signal – ein Signal der Wertschätzung. Sie können es aktiv nutzen: Als Start in ein neues Zeitalter, einer neuen Strategie, einer neuen Zusammenarbeit, einem neuen Selbstverständnis, usw. Aber das passiert nicht von selbst. Nur in der Koppelung mit einem begleitenden Veränderungsprozess lässt sich dieses Potenzial heben. Stimmt die Botschaft der Räume nicht mit Ihren sonstigen Botschaften überein, kann der Schuss nach hinten losgehen.
Es braucht daher eine parallele kulturelle Veränderung. Einen Prozess der Auseinandersetzung mit der bestehenden und angestrebten Kultur, die Einbindung und Beteiligung der Betroffenen, die Bearbeitung der Ängste und Widerstände, das Schaffen neuer Bilder von Arbeit und Zusammenarbeit sowie eine gute Unterstützung der Führungskräfte.