Dass das Thema Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität eine große Dringlichkeit hat, war gut zu spüren beim Mind:shift-Event am 16. März 2023 beim ÖAMTC. Es gibt unterschiedliche Hebel, die Unternehmen bei ihren Gebäuden und Arbeitswelten ansetzen können, um Chancenpotenziale zu heben. Wo anzusetzen ist, um die größte Wirkung zu erzielen, ist individuell.
Die Experten Klaus Reisinger, Geschäftsführer von ClimatePartner Austria, und Bernhard Herzog machten in ihren Keynotes am Beginn des Events zu allererst einmal darauf aufmerksam, wo wir heute im Bereich Klimaschutz stehen. Der Bau- und Immobiliensektor steht dabei, je nach Berechnungsart, mehr oder weniger gut da. Addiert man beispielsweise die durch Immobilien ausgelöste Mobilität zum CO2-Verbrauch hinzu, wird schnell klar, dass es großen Aufholbedarf gibt und es eine integrierte Betrachtugsweise braucht!
Um also die Wirkung der "Klimaschutz-Hebel" im Immobiliensektor so richtig zu entfalten, sind drei Betrachtungswinkel notwendig: Gebäude & Arbeitswelten gestalten, nutzen und betreiben. Wenn alle drei Handlungsfelder zusammen betrachtet werden, wird es so richtig wirksam! Und dafür braucht es - im Zentrum des Kompass dargestellt - Haltung.
Unter "Gebäude nachhaltig gestalten" verstehen wir Bau bzw. Sanierung von Immobilien. Unternehmen mit eigenen Gebäuden und Arbeitswelten haben 6 Stellhebel für die nachhaltige Gestaltung:
Nur so viel um:bauen wie wirklich gebraucht wird
Raum über Generationen hinweg nutzen
Gebäude als Teil der Wertstoffkette konstruieren
Gebäude als Energieerzeuger denken
Laufende Klimaveränderungen berücksichtigen
Öffentlich angebundene Standorte bevorzugen
Als Expert:innen auf der Bühne sprachen Christoph Müller-Thiede sowie Verena Macho und Christian Sustr von FCP - Fritsch, Chiari & Partner. Sie führten die Teilnehmer:innen des Events in die oben genannten Punkte ein und erläuterten die Überlegungen und Chancenpotenziale dahinter, um im Anschluss mit Bernhard Muhr, Head of Group HR von Komptech, Frederic Waimer, Büroleiter Wien von Werner Sobek AG, Christian Polak, Geschäftsführer von 6B47 Real Estate Investors und Markus Meissner, Projektkoordinator BauKarussell über echte Anwendungsfälle, Best Practices, aber auch über Herausforderungen und Hürden zu diskutieren.
Hinter "Gebäude nachhaltig nutzen" stehen die unterschiedlichen Menschen, die ein Gebäude, ein Büro oder eine andere (Ausbau)Form einer Immobilie nutzen - allen voran: die Mitarbeiter:innen eines Unternehmens oder einer Organisation. Unternehmen mit eigenen Gebäuden und Arbeitswelten haben 5 Stellhebel für die nachhaltige Nutzung:
Nachhaltigkeit ist Kern der Unternehmenskultur
Digital und mobil arbeiten
Räume smart nutzen
Bewusst handeln
Mobilitätsverhalten optimieren
Unser Expertin Sabine Zinke führte in die Wirksamkeit der Stellhebel ein und bat dafür Herwig Kummer, Leiter Personalmanagement beim ÖAMTC, als Best Practice Case zu sich auf die Bühne. In der anschließenden Podiumsdiskussion trugen Andreas Lassl, Geschäftsführer Verbund Services GmbH und Bernhard Spitaler, Head of Procurement & Fleetmanagement, UNIQA Insurance Group, ihre Erfahrungen und Learnings bei.
Die längste Phase im Leben eines Gebäudes ist der Gebäudebetrieb. Damit wird klar, dass hier großes Klimschutz- und CO2-Einsparungspotenzial liegt. Um "Gebäude nachhaltig zu betreiben", haben wir 7 Stellhebel identifiziert:
Orte neu denken und bereitstellen
Ökologische Services und Güter beschaffen
Abfälle als Wertstoffe behandeln
Auf Green IT updaten und upgraden
Daten und Informationen gezielt einsetzen
Sanfte Mobilität fördern
Mobile Arbeit unterstützen
Florian Danner und Frank Mettendorff von FCP - Fritsch, Chiari & Partner, führten in das Thema ein und stellten dar, was das Corporate Real Estate und Facility Management braucht, um den Betrieb nachhaltig zu machen. Die anschließende Diskussion mit Christoph Böck, Geschäftsführer Liegenschaftsverwaltung und Dienstleistungen der Arbeiterkammer Niederösterreich und Gerald Stohlmann, Geschäftsführer Infrastruktur, Haus der Barmherzigkeit sowie Christian Nüssel, Geschäftsführer, FCP, brachte wertvolle Erfahrungen von Praktikern aufs Podium.
Wenn Sie Interesse an den Vortragsfolien oder dem Event-Mitschnitt haben, nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!