Mobilität ist eines der Themen, das uns heute bewegt. Gearbeitet wird unterwegs, bei KundInnen, von Zuhause aus oder an unterschiedlichen Orten im eigenen Unternehmen. Immer weniger Menschen sitzen tagein, tagaus am Schreibtisch und verrichten “9 to 5” Arbeit nach Vorschrift. Dezentral und eigenverantwortlich – so lauten die Schlagworte in “Vorreiterunternehmen”. Arbeitsteams werden nach Bedarf gebildet und nach Projektende wieder aufgelöst.
Unsere Arbeitswelt ist im Wandel. Jedes Unternehmen ist davon betroffen. Die Gestaltung von Arbeitsräumen ist zudem eng mit der Unternehmenskultur verbunden – das ist inzwischen in Führungsebenen und HR-Abteilungen angekommen.
Die M.O.O.CON Landkarte der Evolution von Arbeitswelten gibt eine Orientierung in der Frage nach dem passenden Arbeitsraum. Sie stellt den Zusammenhang zwischen Entwicklungsstufen von Organisationen und der Rolle von Arbeitsräumen dar. Die Geschäftsführung kann Unternehmen und MitarbeiterInnen in einem Spektrum von Entwicklungsstufen einordnen, ein Zielbild entwickeln und daraus Leitplanken für die Gestaltung der Arbeitsräume ableiten. So wird ein neues Raumkonzept gezielt als Managementinstrument für einen Kultur- und Entwicklungsprozess eingesetzt.
Inwiefern hängen Unternehmenskultur und Arbeitswelt zusammen?
MitarbeiterInnen und Unternehmen entwickeln sich ständig weiter. Der Raum, als statisches Objekt, wird in der Veränderung oftmals vernachlässigt. Dabei spielt er für Unternehmen eine wichtige Rolle – er muss zur Unternehmensidentität passen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, gilt es nicht nur wirtschaftliche, sondern auch organisatorische, soziale und kulturelle Aufgaben zu lösen.
Was hat Mobilität mit dem Thema Arbeitswelten zu tun?
Wir arbeiten von unterwegs, bei KundInnen, von zuhause aus oder an anderen Orten – dezentral und eigenverantwortlich. Die Digitalisierung erleichtert uns das mobile Arbeiten enorm. “Analoge Arbeitswelten” – also beispielsweise Büroräume, in denen wir sitzen – sind automatisch von dieser Entwicklung betroffen.
Sind Open Space Konzepte, wie sie von M.O.O.CON vorgeschlagen werden, nicht eher nachteilig für gutes Arbeitsklima?
Unsere Methode schlägt Arbeitswelten vor, die zur jeweiligen Identität des Unternehmens passen. Es geht um tätigkeitsorientierte Arbeitsräume – die sehen natürlich in jedem Unternehmen anders aus. Moderne Arbeitsräume sind immer eine individuelle Mischung aus ruhigen, privaten Zonen und Bereichen, wo Zusammenarbeit und Kommunikation im Vordergrund stehen.
Wie schaffe ich eine Veränderung von einem eher starren, hierarchischen Betrieb zu einem modernen, innovativen Unternehmen?
Wichtig ist es, sich offen und ehrlich mit dem Status quo des eigenen Unternehmens auseinanderzusetzen und ein realistisches Zielbild zu entwickeln. So ehrgeizig ein Veränderungswunsch auch sein mag: Ein hierarchisch geprägter Betrieb wird seine Kommunikationskultur nicht über Nacht in ein dialogisch geprägtes Miteinander transformieren wollen und können.
Birgt das Activity Based Working Konzept nicht auch das Risiko für Unmut im Team?
Unmut ist nur dann möglich, wenn man seine MitarbeiterInnen mit einem Konzept, das nicht zu ihnen oder der Organisation passt, überfordert. Deshalb sind eine Konzeptionsphase und ein Change Prozess, in dem alle MitarbeiterInnen mit eingebunden sind, sehr wichtig bei der Entwicklung von neuen Arbeitswelten.