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DIM Erfolgsfaktoren

Dieser Beitrag ist Teil des Dossiers

DIM. Gebäudedaten intelligent vernetzen

Der Weg zum Digitalen Informationsmanagement (DIM) benötigt neben klaren Zielen eine strukturierte Herangehensweise. Dazu zählen das Festlegen von Standards für Informationen, Organisation und Prozesse, die Entscheidung für neue Technologien und deren Vernetzung sowie Migration und Integration. Bei all diesen Schritten ist das professionelle Change Management Garant für eine gelingende Transformation. Hier geben wir ihnen einen kleinen Abriss über die Erfolgsfaktoren einer erfolgreichen DIM-Implementierung.

Erfolgsfaktor Informationsstandards

Definition von Standards: Beginning with the end in mind. © M.O.O.CON GmbH | digitizeu e.u. | Plandata GmbH

Immobilien- und Facility Management verfügen über zahlreiche Daten - oft wenig hilfreich, denn digitale Prozesse benötigen in erster Linie einheitliche Standards. Dafür braucht es eine detaillierte Analyse der anfallenden Geschäftsprozesse (Use Cases) und ihrer Informationsbedarfe. Hier geht man am besten von hinten nach vorne vor. Je früher im Gebäude-Lebenszyklus Sie als Bauauftraggeber:in Vorgaben treffen, desto einfacher können Daten auch für die kostenintensiven Betriebs- und Nutzungsphasen zur Verfügung gestellt werden.

Das Datenmodell für individuelle Anwendungsfälle anpassen

  • Welche Daten brauche ich in welcher Form?
  • Welche Systeme kommen bei mir im Betrieb zum Einsatz?
  • Wer liefert mir die Daten?
  • Welche Daten möchte ich nur betrachten und welche auch verändern können?

Aus der Praxis

AKH WIEN

Woran halten beim Erstellen von Datenrichtlinien? Unzählige Normen existieren, sind aber für Spezialimmobilien meist nicht ausreichend. Beim AKH Wien ist es uns gelungen, einen individuellen Standard zu entwickeln, der kompatibel zu allen relevanten Normen ist. Unser Set an Richtlinien samt online verfügbarem contentbasierten Redaktionssystem ist im Krankenhaus-Segment wegbereitend.

Set an Richtlinien samt conentbasiertem Redaktionssystem zur Dokumentation. © M.O.O.CON GmbH | DigitizeU e.u. | Plandata GmbH

Woran halten beim Erstellen von Datenrichtlinien? Unzählige Normen existieren, sind aber für Spezialimmobilien meist nicht ausreichend. Beim AKH Wien ist es uns gelungen, einen individuellen Standard zu entwickeln, der kompatibel zu allen relevanten Normen ist. Unser Set an Richtlinien samt online verfügbarem contentbasierten Redaktionssystem ist im Krankenhaus-Segment wegbereitend.

Erfolgsfaktor Organisations- und Prozessstandards

Im Lebenszyklus einer Immobilie gibt es zentrale Rollen, die wesentliche Aufgaben im Informationssystem übernehmen. Für die Verbindung der unterschiedlichen Perspektiven des BIM-Managements aus dem Planungs- und Errichtungsprozess und jener des Facility Managements in der Betriebs- und Nutzungsphase braucht es ein DIM-Management. Für sämtliche Aufgaben gibt es bereits Kompetenzprofile, die an die konkreten Gegebenheiten angepasst und optimal abgedeckt werden. Die technischen Rollen geben Sie am besten in die Hände von Expert:innen.

 

Rollen und Prozesse. © M.O.O.CON GmbH | DigitizeU e.u. | Plandata GmbH

Prozesse gestalten bei Planung, Errichtung und Veränderung

Jetzt gilt das Augenmerk dem Entstehungsprozess der Daten. Denn die gefragten Informationen werden von einer Vielzahl an Personen in unterschiedlichen Prozessen im Lebenszyklus einer Immobilie erstellt, gefiltert, verdichtet und genutzt. DIM erfordert völlig neue Prozesse, dabei bedeuten das plattformübergreifende Arbeiten und die von verschiedenen Disziplinen parallel bearbeiteten Bauteile große Herausforderungen.

Von welchen LieferantInnen kommen zu welchem Zeitpunkt des Immobilienlebenszyklus welche Daten? (am Beispiel einer Tür) © M.O.O.CON GmbH | DigitizeU e.u. | Plandata GmbH

 

Eingabehoheiten

  • Wer darf was wo eingeben und verändern?

Abfragehoheiten

  • Wer darf was wo lesen und sehen?

Datenflüsse

  • Wer liefert was an wen in welchem Format?

Qualitätsmanagement

  • Wer prüft was womit? Wie werden Probleme erfasst und kommuniziert?

Wichtig ist, dass die Prozesse aktiv gelebt werden, statt sie nur auf einem Blatt Papier zu beschreiben. In der Phase der Assimilation der neuen Prozesse ist eine enge Betreuung und Schulung von Expert:innen daher ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

Werner Kreilinger, digitizeU

Erfolgsfaktor Technologie und Vernetzung

Um komplexe Gebäude zu beschreiben sind Informationen gefragt, die jederzeit schnell, aktuell, vollständig, redundanzfrei und kongruent zur Verfügung stehen. Dafür braucht es optimal vernetzte Software-Systeme, jedes dient einem bestimmten Stakeholder in einem bestimmten Geschäftsprozess. Die Kunst besteht in der richtigen Konsolidierung und Verknüpfung, damit aus verteilten Daten wertvolle Informationen werden. Nach der Auswahl und Beschaffung der Software-Tools erfolgt Setup und Vernetzung, sämtliche zuvor definierten Standards werden nun in den konkreten Programmen umgesetzt.

 

Optimal vernetzte Software-Systeme. © M.O.O.CON GmbH | DigitizeU e.u. | Plandata GmbH

 

Der „digitale Zwilling“ ist ein Mythos. Denn wenn wir etwa ein Fenster abbilden, so geschieht das in verschiedenen Systemen. Deshalb rede ich lieber von der „digitalen Großfamilie“, in der DIM dafür sorgt, dass alle Geschwister einander kennen, verstehen und auch miteinander reden.

Lars Oberwinter, Geschäftsführer, Plandata

Aus der Praxis

AKH WIEN

Das Zusammenspiel der Informationssysteme ist im AKH Wien besonders wichtig, weil die unterschiedlichen Lebenszyklusphasen ständig parallel ablaufen.

Zusammenspiel der Informationssysteme. © M.O.O.CON GmbH | DigitizeU e.u. | Plandata GmbH

Erfolgsfaktor Migration und Integration

Fragen der Migration und Integration von Daten erlangen durch die anstehende Sanierung hochkomplexer Bestandsimmobilien zunehmend an Bedeutung. Deshalb geht die Einführung eines zukunftstauglichen DIM meist einher mit der Modernisierung bestehender Informationssysteme und der Transformierung der Bestandsdaten. Dazu braucht es eine Migrationsstrategie. Oft gibt es mehrere Szenarien, deren Kosten und Nutzen abzuwiegen sind. Ebenso sorgfältig werden die Bestandssysteme abgeklopft. Manche können bleiben, andere nicht, alte und neue Systeme müssen verknüpft werden.

Aus der Praxis

AKH WIEN

 

Datenmigration mit Hilfe einer eigens programmierten Schnittstelle von Plandata. © Plandata

Bei der Datenmigration im AKH Wien mussten Millionen von Elementen von einem bestehenden CAD-System in die neue Werkzeugkonstellation BIM überführt werden – fehlerfrei und verlässlich. Gelungen ist dies mit Hilfe einer eigens programmierten Schnittstelle. Über 25.000 Räume, knapp 80.000 Wandelemente und weit über 1,4 Mio. Ausstattungselemente wurden so automatisiert und qualitätsgesichert migriert.

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