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Ein Jahr Normalbetrieb – ein Jahr Ausnahmezustand. Die neue Arbeitswelt in Corona-Zeiten.

Ende 2020, gut ein Jahr nach der Eröffnung des neuen Headquarters und nach fast ebenso langem Ausnahmezustand durch die COVID-Pandemie haben wir Verena Hanisch – Lockdown-bedingt im virtuellen Raum – getroffen und sie befragt, wie sich die neue Arbeitswelt in diesem besonders herausfordernden Alltag bewährt hat.

Einer der schönsten Momente war, wie bei der Eröffnung am Friends- and-Family-Day, unsere MitarbeiterInnen selbst die Führungen gemacht haben. Es war schön zu sehen, wie gut sie schon über alles Bescheid wussten – vom nachhaltigen Materialeinsatz bis zur innovativen Fokusbox. Wie stolz sie da ihren neuen Arbeitsplatz hergezeigt haben. Und jede und jeder, der einmal hier war, sagt: Die sind wirklich toll.

Verena Hanisch, zuständig für corporate communications, TEIL DES PROJEKTEAMS IM CHANGE-PROZESS UND COVID-BEAUFTRAGTE BEI MEDIASHOP

Stefanie Fischer: Verena, wir haben ja fast drei Jahre lang recht intensiv bei der Konzeptionierung und Umsetzung des Headquarters zusammengearbeitet, umso mehr sind wir gespannt, wie das neue Haus nach der Übergabe angenommen wurde…?

Verena Hanisch: Das Haus ist wahnsinnig gut angekommen. Eigentlich hätte ja eine große Party zum ‚ersten Geburtstag‘ stattfinden sollen. Corona hat es verhindert, aber Anlass zum Feiern haben wir genug. Bis zum ersten Lockdown im Frühjahr 2020 konnten wir uns vor Besucherinteresse kaum erwehren, weil sich das innovative Arbeitsplatzkonzept schon herumgesprochen hatte. Ich bin immer noch begeistert, wie es M.O.O.CON  gelungen ist, für unsere sehr spezifischen Arbeitsprozesse, eine räumliche Umsetzung zu finden, die den Workflow nochmals optimiert und unsere Unternehmenskultur so gut zum Ausdruck bringt.

Genau, jung und kreativ, innovativ und immer in Bewegung – das ist eure Unternehmenskultur, die jetzt auch das neue Headquarter ausstrahlt. Zu eurem speziellen Workflow gehört, dass zahlreiche Produktionsprozesse gleichzeitig stattfinden müssen. Da ist schnelle Kommunikation gefragt. Früher saßen eure MitarbeiterInnen in geschlossenen Räumen, heute in offenen Bereichen. Wie hat sich diese Umstellung ausgewirkt?

Erst einmal wird direkter kommuniziert, mehr geredet als Mails geschrieben, Arbeitszeit besser genutzt. Die kurzen Wege, die Sichtbarkeit und wirklich optimale Kommunikationszonen unterstützen das gemeinsame Arbeiten. Und das alles in freundschaftlicher Atmosphäre – wie unsere BesucherInnen beim Rundgang immer gleich ganz begeistert bemerken.

Und die Produkte fallen jetzt auch besser auf? Die Aufwertung der Produktwelt war eine der Herausforderungen gewesen…

Genau, Produkte und KäuferInnen sind jetzt näher gerückt und für unsere MitarbeiterInnen besser sichtbar. Das fördert die Identifikation ganz ungemein. Zugleich ist es mit dem Shop-Design gelungen, eine Atmosphäre von Qualität und Vertrauen entstehen zu lassen, die die Hochwertigkeit der Angebote unterstreicht. Dass die KundInnen ganz nebenbei einen transparenten Einblick in die professionelle Ideenschmiede bekommen, trägt dazu bei. Und dafür sprechen auch die Zahlen: Im neuen Flagshipstore konnten wir die Umsätze vervielfachen.

Und wie sieht‘s im Arbeitsalltag aus? Das neue Raumkonzept hält einiges an Veränderung für die MitarbeiterInnen parat, waren da auch alle gleich begeistert?

Natürlich gab es auch Widerstände zu überwinden. Die Sorge um die Privatsphäre oder die Störung durch die Lautstärke in den offenen Bereichen am Marktplatz zum Beispiel. Um das abzufangen, haben wir die Belegschaft in einem ausführlichen Change-Prozess auf das neue Haus vorbereitet. Da haben wir uns Einiges einfallen lassen. Ob Speed-Dating, Baustellenführung oder gemeinsames Stoffmuster-Gustieren – mit kreativen Ideen und persönlichem Engagement haben wir die KollegInnen an die neue Arbeitswelt herangeführt. Das hat geholfen, nicht nur die Hemmschwellen abzubauen, sondern auch Arbeitszeitverluste durch die Umstellung zu vermeiden, was wiederum die Geschäftsführung erfreut.

Also alle Neuerungen gut angenommen. Nur von einer Option haben wir gehört, die vorerst Zukunftsmusik bleiben wird...?

Genau, an die Transparenz haben sich alle schnell gewöhnt, die Kommunikationszonen werden sehr geschätzt und die vielen Innovationen haben sich bestens bewährt. Nur einer Neuerung steht die Belegschaft nach wie vor skeptisch gegenüber. Das Desk-Sharing, das wir als Puffer für zukünftiges Wachstum miteingeplant haben und das jederzeit umsetzbar wäre, ist derzeit noch nicht gefragt.

Und wie hat sich das Headquarter gerade in Corona-Zeiten bewährt?

Krisenresistent auf allen Ebenen. Die erste Unsicherheit im März 2020 haben wir mit Kurzarbeit abgefangen. Danach war der Personaleinsatz wieder wie vor dem Lockdown, weil wir die Einbußen im stationären Handel durch die anderen Kanäle mehr als wettmachen konnten. Und da waren die großzügigen offenen Arbeitsbereiche geradezu ideal, um die Gesundheit der MitarbeiterInnen und die Durchführung sämtlicher Prozesse zu gewährleisten. Abstand halten und Ausweichen auf benachbarte Inseln war kein Problem, aber natürlich braucht‘s klare Regeln und effiziente Maßnahmen. Die haben wir als Corona Task Force, und als ‚offizielle‘ Covid-Beauftragte entwickelt und organisiert, was mir als Kommunikationsexpertin ja ganz gut liegt. Für mich gibt es drei Leitbilder: 1. Information. Die haben wir aufbereitet und laufend zur Verfügung gestellt. 2. Fürsorge. Wirklich jeder kann mit seinen Sorgen zu uns kommen, jede Einstellung ist OK. 3. Eigenverantwortlichkeit. Und da hat sich gezeigt, dass wir uns auf das Team wirklich verlassen können.

Wir hatten in der gesamten Corona-Zeit nur eine einzige Person, die permanent im Homeoffice war, das zeigt, wie gut die Organisation der Sicherheitsmaßnahmen funktioniert hat. Dank der flexiblen Arbeitswelt konnten wir den laufenden Betrieb aufrecht halten, das hat den MitarbeiterInnen gerade in der äußeren Unsicherheit die so wichtige Stabilität vermittelt…

VERENA HANISCH

Wie hat denn die Belegschaft auf diese besonderen Belastungen reagiert?

Die Disziplin und die Selbstverantwortung haben es leicht gemacht, das Team in der Krise zu unterstützen. Wir haben eine 50-prozentige Maximalbesetzung im Haus festgelegt und die Möglichkeit zum Homeoffice gegeben. Unsere MitarbeiterInnen konnten so abwechselnd weiterhin das Haus aufsuchen, was sie sehr gerne gemacht haben. Dadurch war’s auch einfach die Abstände einzuhalten, der Hang zum eigenen Arbeitsplatz hat sich aber auch in der Krisenzeit manifestiert. Vertraute Gesichter im Arbeitsumfeld sind eine erfreuliche Konstante geblieben. Da haben sich die großzügigen Meeting-Zonen bestens bewährt. Bewährt hat sich auch unserer IT-Abteilung. Als Spezialisten im Onlinebereich waren wir zwar bestens vorbereitet auf den Lockdown, die besonderen Anforderungen von riesigen Datenmengen für Filmproduktion oder das Equipment für den Kundendienst sind trotzdem beachtlich. Auch hier haben sich unserer MitarbeiterInnen ausgesprochen innovativ gezeigt. Findig und technikaffin, wie sie sind, haben sie sofort neue Kommunikationskanäle aufgetan, um Anwesenheit und Teamarbeit abzustimmen. Man kann wirklich sagen: Das kommunikative Haus funktioniert. Auch in der Krise.

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