Um die im Moodboard skizzierten Werte tatsächlich in den Architekturplänen zu integrieren, brauchte es auch neue Kommunikations- und Entscheidungswege. Die MitarbeiterInnen wurden daher nicht nur auf der inhaltlichen Ebene in den Planungsprozess eingebunden, sie übernahmen auch organisatorische Funktionen und waren in Entscheidungsprozesse integriert. Führungskräfte, genauso wie KollegInnen ohne Führungspositionen, agierten als FlächenplanerInnen, PlanfreigeberInnen, IT-PlanerInnen und Umzugsverantwortliche.
Ergänzt um ein detailliertes Raum- und Funktionsprogramm war das Moodboard die perfekte Grundlage für den Wettbewerbsbeitrag des Architekturbüros Pichler und Traupmann – das Sieger-Konzept wurde in allen Details 1:1 umgesetzt.
Aufbauend auf dem Architekturkonzept verfeinerten wir gemeinsame mit den NutzerInnen der unterschiedlichen Bereiche wie technischer Stützpunkt, Reisebüro, Restaurant, Büroetagen oder Heliport den Bedarf. MitarbeiterInnen definierten gemeinsam Ziele und Werte, aus denen ein maßgeschneidertes Konzept für Ihre jeweilige, zukünftige Arbeitswelt abgeleitet wurde. Workshops und Studienfahrten sowie das Experimentieren in
Pilotflächen ermöglichten es dem ÖAMTC-Team gemeinsam mit M.O.O.CON, dem Architekturbüro und dem Totalunternehmen eine Unternehmenszentrale nach seine Wünschen zu realisieren: Ein Begegnungs- und Servicezentrum, das die Bedürfnisse des Clubs und seiner Mitglieder optimal erfüllt.
"Ich war von Anfang an aktiv im Planungsprozess involviert. Wir haben Vorschläge gemacht, die die Architekten dann übernommen haben. Ich bin mit dem Resultat sehr zufrieden. Besonders überrascht hat mich die wirklich überdurchschnittlich gute Akustik – und das, obwohl hier in Spitzenzeiten bis zu 148 Leute gleichzeitig telefonieren und wir im Durchschnitt mehr als 6300 Anrufe pro Tag annehmen."
"Ich war Flächenplaner und habe gemeinsam mit einem Kollegen unsere Interessen vertreten. Dadurch war ich schon von Anfang ins Projekt involviert. Ich habe diese Aufgabe als sehr spannend empfunden – nicht nur, weil das eine Abwechslung zu meinem Alltag war, sondern auch, weil ich auf diese Weise mitreden und mitplanen konnte. Ich muss gestehen: Einige Kollegen hatten Bedenken, was das offene Büro betrifft. Aber heute sehen wir, dass es gut funktioniert. Und was die Architektur betrifft, so kann ich das mit einem einzigen Wort zusammenfassen: Wow!"
Die neue ÖAMTC Unternehmenszentrale ist der Beweis: Ein partizipativ ausgerichteter Planungs- und Errichtungsprozess neuer Gebäude bringt große Chancenpotenziale für Unternehmen und MitarbeiterInnen mit sich. Der ÖAMTC hat es durch die intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Werten und Bedürfnissen geschafft, einen Schritt in der nach wie vor laufenden Organisations- und Kulturerneuerung zu verwirklichen.