Als Sektorenauftraggeberin unterliegt die Österreichische Post dem Bundesvergabegesetz. Im Vorfeld beschäftigte sie sich intensiv mit der Bauphase und entschied sich für einen Totalunternehmer.
In einer intensiven Initiierungsphase wurden nicht nur Rechts- und Verfahrensgrundlagen, Rahmenbedingungen und die sozioökonomische Gebäudequalität sichergestellt, sondern insbesondere auch die funktionale Gebäudequalität definiert. Dies schloss die Gebäudestruktur und das Erschließungskonzept, das Verkehrskonzept und auch den Funktionsbereich Handel (Einkaufszentrum) ein. Darüber hinaus ergaben sich aus dem Bedarfserhebungsprozess klare Empfehlungen für eine zukünftige Bürostruktur: reversible, modulare Büroflächen, die organisatorische Veränderungen und eine optimale Raumgliederung zulassen. Mehr dazu im Artikel Von der Postgasse an den Rochusmarkt – ein Paradigmenwechsel.
Die funktionale Gebäudequalität wurde gemeinsam mit Key-Stakeholdern auf Basis von Vorstudien erarbeitet und stellte einen stabilen Rahmen dar, der Sicherheit für den weiteren Projektfortschritt gewährleistete.
Die Möglichkeit, nur einen Vertragspartner zu haben, eine erhöhte Kosten- und Terminsicherheit und eine erwartbare effiziente Bauausführung waren hier ausschlaggebend. Wunsch der Post war es, bei einem so komplexen Bauvorhaben die Gesamtkoordination der Umsetzung aus einer Hand zu bekommen.
Wir haben mit allen BieterInnen in einem Partnering-Verfahren intensiv geplant und verhandelt und einander kennengelernt, um so am Ende mit dem für uns richtigen Angebot durchzustarten. Die Sicherheit unserer Auftraggeberin stand stets im Vordergrund.
Wir haben den Prozess taktisch so gestaltet, dass kein Spekulationsmoment aufkommen konnte. Im Verfahren wurde nie festgelegt, wie viele Verhandlungsdurchläufe es geben wird. So konnte man vermeiden, dass der Markt die Preise hochfuhr. Allein dadurch hat sich die Post schon viel Geld gespart – hier hat sich die Beratung ausgezahlt.
Die Post wusste sehr früh was sie brauchte. So konnten wir die Anforderungen gleich von Beginn an transparent kommunizieren. Diese wurden bewusst funktional beschrieben. Die Kombination mit einer Preispauschale ergab eine hohe Preissicherheit bei anhaltender Flexibilität. Denn: Eine funktionale Leistungsbeschreibung ist in der Umsetzung flexibel.
Zusammenfassend kann man sagen: Die Bestellqualität ist das stabile Fundament der Post am Rochus. Denn:
Die fundierte Bedarfsplanung bildete die Grundlage für einen erfolgreichen Prozess bis zur Übergabe des Gebäudes.
Die hohe Bestellqualität sicherte das beste Ergebnisse in der GeneralplanerInnenauswahl und in der anschließenden Planungsphase.
Das klar definierte Bau-Soll in Verbindung mit einem partnerschaftlichen, partizipativen Totalunternehmer-Vergabeverfahren führte zu kompetenten, leistungsfähigen PartnerInnen für die Ausführung.
Diese Rahmenbedingungen machen den reibungslosen Projektverlauf trotz zahlreicher äußerer und innerer Einflüsse möglich.
Und so kann die "Post am Rochus" bilanzieren: "in time", "in budget" und "in quality"!