Es handelte sich um einen europaweiten, anonymen, zweistufigen Generalplanerwettbewerb, in dem Haustechnik, Infrastruktur, etc. gleich integriert wurden. Diese Wettbewerbsspezifika, gepaart mit einer klaren Bedarfsplanung und konsequenter Prozessoptimierung, waren hier zielführend. Gemeinsam mit unserer Auftraggeberin definierten wir im Vorhinein exakt was gebraucht wird. Der Wettbewerb konnte deshalb so gestaltet werden, dass er maßgeschneiderte Ergebnisse lieferte.
Uns war wichtig, dass es sich beim Wettbewerb um einen GeneralplanerInnen- und nicht um einen reinen Architekturwettbewerb handelte. Denn: So ein Projekt ist mehr als ein Haus – es geht ums ganze System. Um den Prozess zu optimieren, haben wir von Beginn an partnerschaftlich geplant, sodass die einzelnen Systeme integral ineinandergreifen. Das verstehen wir unter Bestellqualität: Ein gutes Briefing, das Miteinbeziehen aller Systeme und der Gesamtwirtschaftlichkeit.
Die Anonymität hat ganz extrem in der Entscheidungsfindung dazu beigetragen, dass neutral, funktional und kriterienbasiert entschieden wurde. Die Beurteilungskriterien wurden zuvor erarbeitet. Das war ein großer Erfolgsfaktor. So musste die Post nicht direkt selbst bewerten, sondern hatte durch unsere Beratung und die Vorprüfberichte eine solide Entscheidungsgrundlage. Das hat unserer Auftraggeberin viel Sicherheit gegeben.
Auch die Zweistuftigkeit war enorm wichtig, um ein maßgeschneidertes Ergebnis zu erhalten. Die erste Stufe des Wettbewerbs entsprach von den Anforderungen her bewusst der eines Architekturwettbewerbs. Mit dieser niederschwelligen Eintrittsstufe konnten auch kleinere Büros teilnehmen, sodass wir auf die ganze Bandbreite des Marktes zugreifen konnten. Hier setzten wir uns vorrangig mit der Struktur auseinander. Das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass das Gebäude später wirklich funktional aufgestellt ist. Im Hintergrund rechneten wir schon Flächen und visualisierten, was die einzelnen Wettbewerbsbeiträge wirtschaftlich leisten und wie viel Potenzial die Entwürfe haben. Hier prüften wir Kosten, Machbarkeit, Nachhaltigkeit und Nutzerkomfort quantitativ.
Für die zweite Phase konnten sich die TeilnehmerInnen mit PartnerInnen Verstärkung suchen.