Den Impetus dazu gab die Pandemie, die die MitarbeiterInnen bekanntlich über lange Strecken ins Homeoffice verbannt hat. Diese Umstellung hat unter anderem auch die Frage aufgeworfen, ob das Büro dadurch nicht sogar ausgedient hätte. Wenn man zu Hause ebenso die erforderliche Leistung erbringen kann, wozu also Büro? Auch Siemens Real Estate (SRE) hat sich mit diesen Themen auseinandergesetzt. Mit der allmählichen Rückkehr ins gemeinsame Arbeitsleben kam man hier zu dem Schluss, dass das Büro der Zukunft nur dann funktionieren kann, wenn sich nicht der Mensch dem Arbeitsplatz anpassen soll, sondern der Arbeitsplatz an die Bedürfnisse der Menschen. Daher soll von nun an die Möglichkeit bestehen, dass sich MitarbeiterInnen je nach Tätigkeit jenes Umfeld aussuchen, das dazu ideal passt.
Die SRE trägt die Gesamtverantwortung aller Immobilienaktivitäten von Siemens. Sie steuert das Portfolio, optimiert die Flächennutzung, regelt den Betrieb der Immobilien einschließlich aller immobilienbezogenen Services, ist für Vermietung und Verwertung zuständig und führt alle Siemens-Bauprojekte durch. Immer mit dem Ziel, die Strategie des Unternehmens und der Geschäftseinheiten bestmöglich zu unterstützen und so nachhaltige Werte zu schaffen. Wir wurden von der SRE an Bord geholt, um den Prozess hin zum tätigkeitsorientierten Arbeiten zu begleiten und die Bedürfnisse des Unternehmens punktgenau zu definieren.
Zwei Wochen lang wurden die Terminkalender gesichtet: Welche Tätigkeiten finden wo, wann und in welcher Reihenfolge statt? Darüber hinaus wurde gemeinsam erörtert, welche Aspekte des Arbeitsalltags für die Einzelnen Bedeutung haben und wo die Vorzüge des Büros und jene des Homeoffice liegen und warum. Auch der Status Quo wurde beleuchtet, um das, was funktioniert genauso wie das, was fehlt, benennen zu können. Daraus entwickelten wir mit ausgewählten MitarbeiterInnen Profile und aus diesen wurden die Module „Collaborate – Focus – Retreat“ entwickelt.
Das erklärte Ziel war, das neue Büro als einen Ort des Zusammentreffens, der Kommunikation und der Inspiration zu positionieren. Entstanden ist eine auf 20 MitarbeiterInnen ausgelegte Co-Working Fläche mit neun Standardarbeitsflächen und 50 weiteren Arbeitsmöglichkeiten in drei Zonierungen: In „Collaborate“ geht es um das gemeinsame Erarbeiten, das Netzwerken und auch das Teambuilding. Und zwar nicht nur mit den KollegInnen vor Ort, sondern durch neuestes Equipment auch für den digitalen Dialog mit MitarbeiterInnen im Homeoffice, KundInnen oder anderen.
Die innenarchitektonische Gestaltung kommt von Yvonne Meindl-Cavar, Schönstil.
„Focus“ ist eine Ruhezone, die den Rahmen für konzentriertes und ruhiges Arbeiten in der Atmosphäre einer Lounge schafft. Hier reihen sich Arbeitstische mit Curved Monitoren neben Lounge Möbel für individuelles Arbeiten.
Der „Retreat“ Bereich ist für das Krafttanken da. Hier gibt es neben Kaffee auch die Möglichkeit sich mit KollegInnen spontan auszutauschen oder sich auch etwas zurückzuziehen.
Diese Module können nun vor Ort in einer Art erfahrbarem Vorführraum getestet werden. Das soll allen die Chance geben, die Veränderung erfahrbar zu machen. Denn schließlich fällt es nicht allen leicht, die gewohnten Strukturen zu verlassen. Im WorkInn können aber nicht nur MitarbeiterInnen, sondern auch andere Abteilungen von Siemens - ähnlich einer Testphase - die Vorzüge der verschiedenen Zonen direkt ausprobieren. Der erlebbare Showroom soll als Inspiration für alle Abteilungen dienen und findet bereits Anklang. Siemens F&E hat bereits Interesse angekündigt, ihre Räumlichkeiten neu zu gestalten.