ATS; AT&S

22.4.2020

AT&S setzt auf digitalen Architekturwettbewerb während der Corona-Krise

Das Technologieunternehmen AT&S ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen und sieht sich an seinem Stammsitz in Leoben (Steiermark) einem akuten Platzproblem gegenüber. Wir begleiten AT&S derzeit auf dem Weg zu einem neuen, identitätsstiftenden Bürogebäude. Kurz vor der Auslobung des Architekturwettbewerbes zur Errichtung des neuen Gebäudes kamen uns plötzlich die Einschränkungen des Covid-19-Maßnahmengesetzes dazwischen.

Offenheit für neue Wege sichert Einhaltung des Zeitplans

Die Herausforderung lautete: Wie schaffen wir es, den Architekturwettbewerb trotz einschränkender Maßnahmen – es durften keine physischen Treffen stattfinden – dennoch durchzuführen? Unserem Auftraggeber war es wichtig, dass das Projekt nicht verzögert wird und der Terminplan so gut wie möglich eingehalten wird.

Unsere Bedarfsplanung für das neue Büro war zum Start der gesetzlichen Covid-19-Maßnahmen bereits abgeschlossen – das Architekturbriefing final. Der nächste Schritt wäre die Einladung von sechs Architekturbüros zur AT&S-Zentrale nach Leoben gewesen, um die Wettbewerbsunterlagen persönlich zu präsentieren und den ArchitektInnen Raum für Fragen zu bieten. Durch die verhängten Ausgangsbeschränkungen war das allerdings nicht mehr möglich. Gemeinsam entschieden wir uns für die noch nicht erprobte, aber pragmatische Lösung eines digitalen Architekturwettbewerbs.

Wettbewerbe digital abbilden – ein Zukunftsmodell?

M.O.O.CON hat kurzfristig evaluiert, ob sich der Wettbewerb in allen Etappen digital umsetzen lässt. Die Antwort lautete: Ja. Trotz anfänglicher Skepsis wollten wir diesen Weg einschlagen, um in unserem Projekt auf Schiene zu bleiben. Das Wichtigste ist natürlich, dass alle TeilnehmerInnen neuen Wegen offen eingestellt sind. Obwohl ein digitaler Wettbewerb wohl eher die Ausnahme ist, sind wir bei den ArchitektInnen auf offene Ohren gestoßen.

Thomas Mandl, AT&S Senior Project Facility & Energy

 

Alle sechs Architekturbüros waren eingeladen, an der für 16. März 2020 anberaumten Wettbewerbsauslobung in einem digitalen Raum teilzunehmen. Eine Grundstücksbesichtigung wurde den WettbewerbsteilnehmerInnen einzeln unter Einhaltung aller nötigen Sicherheitsmaßnahmen ermöglicht.

Im Grunde war es nur eine Frage der Zeit, bis die Digitalisierung auch in das Wettbewerbswesen Einzug hält. Es ist in Zeiten von BIM nur logisch, auch diesen Schritt digital zu bearbeiten, es sind ja alle Daten digital vorhanden. Der analoge Ausdruck von Wettbewerbsplakaten wirkte in letzter Zeit ohnehin schon etwas antiquiert.

Alfred Bramberger, Bramberger Architects – einer der teilnehmenden Architekt_innen

 

Bis Ende April gilt es nun die Architekturentwürfe auszuarbeiten. Nach einer Vorprüfung durch uns und der Übermittlung der Entwürfe an die Jury, wird Mitte Mai plangemäß auch die Jurysitzung digital stattfinden. Wir werden hier wieder berichten!

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