Wann ist der richtige Zeitpunkt sich in einem Bauprojekt über Lebenszykluskosten Gedanken zu machen?
Noch VOR Planungsbeginn. Hier haben Sie noch die Chance die späteren Lebenszykluskosten zu 80 Prozent (!) zu beeinflussen. Obwohl in dieser Phase die Unsicherheiten meist noch groß sind und nicht mehr als ein Flächen- oder Raumplan vorliegt, ist das Lebenszykluskosten Tool von M.O.O.CON in der Lage valide Kostenprognosen und Simulationen mit einer geringen Schwankungsbreite von +/- 20 Prozent bereitzustellen.
Sind die Investitionskosten für betriebliche Infrastruktur nicht immer weitaus höher als die Folgekosten?
Nein. Unsere Beratungspraxis zeigt, dass die Folgekosten (also laufende Betriebskosten und der anhaltende Ressourcenverbrauch) die Investitionskosten schon nach zehn Jahren übersteigen. Es lohnt sich sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Sicht vorausschauend zu planen.
Nachhaltige Infrastruktur ist doch meist viel teurer als herkömmliche. Wieso rechnet sich die Investition in ein lebenszyklusorientiertes Gebäude dennoch?
Natürlich wissen wir, dass eine umweltbewusste Bauweise oft höhere Investitionskosten bedeutet. Das Lebenszykluskosten Tool wiegt Investitions- und Folgekosten gegeneinander ab und liefert die passende Lösung für jedes Unternehmen. Abgesehen davon braucht es immer noch Menschen, die ihr Wissen und das “berühmte” Gespür einbringen. Wichtig ist es in einer frühen Phase eines Bauprojekts mit Überlegungen zu Lebenszykluskosten zu beginnen und ExpertInnen hinzuzuziehen – hier liegt das größte Einsparungspotenzial.
Greift das Lebenszykluskosten (LZK) Tool auch bei Sanierungsprojekten?
Ja, wir setzen es seit 2013 erfolgreich ein. Das LZK Tool greift auf eine riesige und stetig wachsende Datenbank an Bauteilen zurück, zu denen es Investitions- und Folgekosten sowie Ökobilanzdaten gibt. So kann man unterschiedliche Lösungen aufzeigen und Empfehlungen aussprechen – bei Neubau- genauso wie bei Sanierungsprojekten. Einer unserer öffentlich-rechtlichen Kunden sanierte beispielsweise ein Verwaltungsgebäude aus den 1970er Jahren: “Das Lebenszykluskosten Tool als Chance für Immobiliensanierungen”).
Warum die ganze Rechnerei mit Lebenszykluskosten?
Unternehmen leben von ihrer Produktivität – die MitarbeiterInnen-Performance ist dabei wesentlich. Ein nachhaltiges Betriebsgebäude steht in direktem Zusammenhang mit dem Wohlfühlfaktor der MitarbeiterInnen und den laufenden Infrastrukturkosten. Lassen Sie mich anhand eines Beispiels erklären: Bei einer Verteilung von 7 Prozent für Gebäude- und 93 Prozent für Personalkosten sieht die Rechnung folgendermaßen aus: Wer durch Investitionen in die eigene Infrastruktur einen Produktivitätsanstieg von nur 1 Prozent erreicht, könnte mit dem erwirtschafteten Gewinn rund 13 Prozent mehr in das Gebäude investieren. Investitionen für lebenszyklusorientierte Gebäude liegen nochmals weit darunter.