Wie in einem anderen Blogartikel dieses Themendossiers bereits beschrieben, dreht sich das Corporate Real Estatet bzw. Facility Management nicht nur um die Unterstützung von Immobilien, sondern verstärkt auch um die des Kerngeschäfts. In den Fokus rücken die Bedürfnisse der MitarbeiterInnen: Ihnen muss das Denken und Arbeiten in den neuen Strukturen und Prozessen ermöglicht werden. Sie brauchen Voraussetzungen, um ihre persönlichen Bestleistungen erbringen zu können.
Vor diesem Hintergrund entstehen aus drei Perspektiven neue Anforderungen an das CREM/FM:
Zukünftige Servicelandschaften werden nicht – wie klassisches Outsourcing – starr organisiert sein. Sie haben Netzwerkcharakter und funktionieren wie eine Service Cloud. Am Beispiel Catering, einem scheinbar banalen Service für MitarbeiterInnen, zeigt sich die zukünftige Entwicklung: Als FM Cloud-PilotIn ist neben einer Individualisierung des Essens (z.B. Menge) und der Einbindung von Lieferdiensten oder Restaurants in der Umgebung auch das Angebot für die NutzerInnen hinsichtlich Home-Delivery, Zutatenbestellung, Rezeptesammlung, Kalorienzähler, vergleichbarer Restauranttipps, Chat-Funktion, etc. selbstverständlich.
Es gilt: Je starrer die Sturkuturen und das Angebot, desto schneller verliert das CREM/FM den direkten Kontakt zu den NutzerInnen.
Die Rollenanforderungen sind oftmals noch eine Mischung aus „analogen“ Standards (Management von Serviceverträgen und Qualitätsüberprüfungen) und neuen digitalen Elementen (digitale Gebäudemodelle oder sensorgesteuerter Bedienung der Anlagen). Die Richtung ist klar. Wir sehen eine kontinuierliche und schneller werdende Verschiebung ins Digitale.
Die oft beim CREM/FM-Recruitment gesuchte digitale Affinität reicht nicht aus. Gefordert ist die Fähigkeit, in den neuen, digitalen Strukturen zu denken, über neue Entwicklungen und Angebote informiert zu sein und schnell zu erkennen, wie auftretende Nutzeranforderungen mit digitalen Lösungen beantwortet werden können – und wie sie miteinander zusammenhängen.
Ebenso entscheidend ist es ein Netzwerk von PartnerInnen und digitalen Diensten aufzubauen und zu managen. Es unterscheidet sich von der klassischen Dienstleistersteuerung vor allem durch seinen flexiblen Angebotscharakter und den Abruf der Leistungen durch die NutzerInnen. Die Verfügbarkeit zu bestimmten Qualitäten wird vom CREM/FM festgelegt, die bzw. der NutzerIn entscheidet über die Inanspruchnahme. Die leistungserstellenden PartnerInnen sind herausgefordert, neue Angebote zu entwickeln oder ihr bisheriges Leistungsportfolio umzustellen, das auch neue Formen der Zusammenarbeit mit AuftraggeberInnen beinhaltet.
Für die Verantwortlichen im Corporate Real Estate bzw. Facility Management ist es daher entscheidend, über Megatrends, Best Practices und Entwicklungen am Markt informiert zu sein und daraus Implikationen für die eigene Aufgabe ableiten zu können. Aus diesen Implikationen ist die strukturierte Aufstellung eines neuen CREM/FM zu entwickeln und die Migration vorzubereiten.
CREM/FM-Organisationen, die in der alten Position verharren, behindern ihr Unternehmen indirekt am Erfolg und der Weiterentwicklung und werden langfristig vom Markt verschwinden. Die Zukunft wird den agilen CREM/FM-PilotInnen in der Cloud gehören.
Die Phase der Digitalisierung hat im CREM/FM-Bereich bereits eingesetzt. Corporate Real Estate und Facility Management DienstleisterInnen sind schon längst auf den Zug aufgesprungen – oftmals heißt die Lösung für Unternehmen: Outsourcing.
Doch das muss nicht sein. Wir haben im Blogartikel Wie die Digitalisierung das Corporate Real Estate & Facility Management verändert bereits 7 Thesen zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf CREM und FM formuliert und zeigen auf was CREM/FM-Abteilungen zu tun haben, um nicht den Anschluss zu verpassen und sich selbst am Ende abzuschaffen.